Kooperation im Partheland geht in die nächste Runde

09.07.2021

Die interkommunale Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden Borsdorf, Brandis, Großpösna, Naunhof mit Belgershain und Parthenstein sowie Machern hat sich Ende 2018 unter dem Namen „Partheland“ zusammengefunden. Wesentliches Ziel der Zusammenarbeit ist es, kommunale Entwicklung über die Grenzen der eigenen Gemeinde oder Stadt hinaus als regionale Aufgabe zu meistern und diese gemeinschaftlich anzugehen. In diesem Zusammenhang werden nun weitere Maßnahmen zur interkommunalen Kooperation umgesetzt.

PartheCloud vernetzt das Partheland

Als Modellkommune Open Government entwickelt die Stadt Brandis seit 2017 kontinuierlich neue Ideen, um alle Bevölkerungsgruppen an der Entwicklung ihrer Gemeinde zu beteiligen. Doch was ist eigentlich „Open Government“?

Aufgrund der Corona-Pandemie waren zahlreiche persönliche Zusammenkünfte wie gemeinsame Vereinssitzungen oder kulturelle Veranstaltungen plötzlich nicht mehr möglich. Daher galt es nun, neue digitale Formate zum Austausch zu entwickeln. Im neusten Projekt, der „PartheCloud“, wird jetzt im Rahmen des „Regionalen Open Government Labors“ eine Kommunikations- und Austauschplattform geschaffen. Diese soll mit Projektabschluss allen Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Bildungseinrichtungen und Interessierten zur Verfügung stehen und ihnen eine kostenfreie, sichere und datenschutzkonforme Cloud Lösung bieten.

Das Ziel ist es, den unterschiedlichen Nutzergruppen der Region digitale Räume zu eröffnen, die an ihre jeweiligen Bedürfnisse angepasst sind. Funktionen wie Videochats, Dateienaustausch, Terminplanungen und Umfragen bilden hierbei bereits jetzt die Grundfunktionen und werden im weiteren Projektverlauf durch zusätzliche Funktionen erweitert.

Am 9. Juli 2021 war es soweit: Die Parthe Cloud geht offiziell an den Start! Unter https://parthe.cloud/ können die Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen digitalen Räume anlegen und beispielsweise digital ihr Vereinstreffen abhalten. Mit dabei sind bereits verschiedene Bildungseinrichtungen und Einrichtungen der Jugend- und Sozialhilfe.

„Es ist für einzelne Kommunen finanziell nicht abbildbar – wir stemmen das gemeinsam im Partheland-Verbund als Modellprojekt“, zeigt sich Arno Jesse, Bürgermeister der Stadt Brandis erfreut. Weiter: „Wir sind bereits seit ein paar Jahren Vorreiter in Sachen offenem Verwaltungshandeln, aber Corona hat die Entwicklung solcher digitalen Angebote enorm vorangetrieben.“

Gegenseitige Hilfe der Meldebehörden

„Einwohnermeldeamt heute geschlossen.“ - Damit die Bürgerinnen und Bürger des Parthelandes den Service der Meldeämter dennoch nutzen können, arbeiten die Meldebehörden zukünftig stärker zusammen. Ziel ist es, mit einer möglichst niedrigschwelligen Vertretung der Meldebehörden im Partheland den Bürgerinnen und Bürgern dennoch den Gang zum Amt zu ermöglichen. Um personelle Ausfälle gegenseitig zu kompensieren, haben die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft die Möglichkeit, den Service der anderen Meldeämter im Partheland zu nutzen.

So kann beispielsweise der Brandiser seinen Brandiser Wohnsitz im Meldeamt in Borsdorf anmelden, wenn die Dienststelle in Brandis krankheitsbedingt kurzfristig geschlossen hat. Eine komplette Aufgabenübertragung ist nicht beabsichtigt, sodass es insbesondere für betroffene Bürgerinnen und Bürger bei der bisherigen gesetzlichen Zuständigkeit der jeweiligen Gemeinde für die Aufgaben der Meldebehörden bleibt. Informationen zu Vertretungsregelungen finden die Bürgerinnen und Bürger des Parthelandes entweder als Aushang an der jeweiligen Dienststelle oder auf der Webseite der Kommune.

Um die Zusammenarbeit schriftlich festzuhalten, trafen sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Parthelandes am 9. Juli 2021 zur Unterzeichnung der gemeinsamen Vereinbarung. Anschließend muss diese noch durch die Kommunalaufsicht des Landkreises Leipzig geprüft werden.

Eine Löschhilfevereinbarung für alle

Für die schnelle und effektive Brandbekämpfung leisten sich die Freiwilligen Feuerwehren der Städte und Gemeinden im Partheland im Rahmen der neuen Löschhilfevereinbarung gegenseitige unentgeltliche Löschhilfe. Bereits existierende, einzelne Vereinbarungen werden nun zu einer gemeinsamen Löschhilfevereinbarung zusammengeführt.

Zum Einsatz können alle zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte, Einsatzfahrzeuge, Lösch- und Feuerwehrtechnik der Gemeinden kommen. Um diese Vereinbarung schriftlich festzuhalten, unterzeichneten am 9. Juli 2021 alle beteiligten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die neue Löschhilfevereinbarung.