Brandiser Ratskeller soll saniert werden - Stadtrat gibt Mittel für die Erstellung eines Bauantrages frei

27.06.2018

Seit Jahren bemüht sich die Stadt Brandis um eine nachhaltige Lösung für den ehemaligen Ratskeller am Markt 9. Nachdem das Vorhaben der Drogeriekette Rossmann für das Areal aus denkmalpflegerischer Sicht leider vom Tisch war, kam unter Vermittlung der Landesdirektion Bewegung in die Gespräche zwischen der Stadtverwaltung Brandis und den Denkmalpflegern aus Dresden. Die bleiben bei ihrer Forderung nach grundsätzlichem Erhalt des Gebäudes. Fassaden, Treppenhaus und Grundrisse sollen im Wesentlichen erhalten bleiben, darüber hinaus zeigt sich die Denkmalpflege jedoch kompromissbereit.

Dies wurde protokollarisch festgehalten, so dass der Weg freigeworden ist für eine neue Nutzung, die ausdrücklich von den Denkmalpflegern unterstützt wird: als Gemeinbedarfseinrichtung. Die erste grobe Planungsidee sieht die Bibliothek im Erdgeschoss und einen Saal für bis zu 160 Personen im Obergeschoss vor – mit dem Denkmalamt besteht darüber Einvernehmen. Bedarf nach Beidem besteht: die Bibliothek am Gymnasium sucht seit Langem schon nach einem neuen Standort, und ein Veranstaltungsraum in dieser Größenordnung fehlt bekanntermaßen in der Stadt.

Die geschätzten Kosten liegen bei 2 Millionen Euro. Weil die Kommune allein aus eigenen Mitteln ein solches Projekt nicht stemmen kann, sollen Fördermittel akquiriert werden. „Nach Gesprächen in Dresden sehen wir eine sehr gute Chance, eine 75-prozentige Förderung für die Sanierung als Gemeinbedarfseinrichtung vom Freistaat zu bekommen“, so Bürgermeister Arno Jesse. Dafür ist ein entsprechender Bauantrag nötig. Der Stadtrat gab in seiner Juni-Sitzung für die Beauftragung der Planungsleistungen für bis zu 130.000 Euro grünes Licht. Das Planungsbüro Kewitz, welches bereits einen groben Entwurf für die Umgestaltung vorgelegt hatte, kann dafür nun beauftragt werden. Jesse: „Ziel ist es, bis Ende dieses Jahres einen Bauantrag vorliegen zu haben, der uns die Beantragung der Fördermittel im Jahr 2019 ermöglicht.“ Jedoch sei dann immer noch die Frage offen, ob nötige Eigenmittel seitens des Stadtrates bei der Abstimmung über den kommenden Haushaltsplan befürwortet werden. Jesse: „Selbstverständlich muss der Stadtrat darüber noch entscheiden. Aber für mich steht eines fest: Im Sinne unserer Stadt und den Händlern brauchen wir hier eine Lösung. Weiter zuwarten geht nicht.“

Der jetzt vorgeschlagene Weg eröffnet auf jeden Fall die Möglichkeit, den Schandfleck auf dem Markt verschwinden zu lassen sowie die Rathausgasse und Markt vor allem für die Händler und Gewerbetreibenden für den Verkehr wieder freizugeben.